Foto: Hartmut Müller
Zentrale Eröffnung der Tage der offenen Weingüter in Geddelsbach
Sieben offene Weingüter, eine große Auswahl an Weinen, ein schmackhaftes kulinarisches Angebot, Musik und Gesang, bunte Luftballons, viel Weinwissen und Kunst – das alles und mehr war in der Gemeinde Bretzfeld an zwei Tagen der offenen Weingüter geboten. Der erste Tag war windig und kalt, der zweite sonnig und milde gestimmt – der zog die Besucher an.
Die offizielle Eröffnung fand am Samstag auf dem Schneckenhof- Weingut Müller in Geddelsbach statt. Warum wieder zwei solche Weintage? „Wir wollen aufklären und zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben“, sagte Rolf Weibler bei der Begrüßung in Geddelsbach im Namen der sieben selbstvermarktenden
Weingüter Birkert, Busch, Mai, Müller, Schwab, Weibler und Weihbrecht. Er sprach von einem heute fachgerecht angewandten und auf ein Minimum reduzierten Pflanzenschutz im Wengert, ohne Insektizide. Fachwissen sei gefragt bei den Weinbauern. „Wir wollen überzeugen, dass wir die Besten sind“, betonte Weibler selbstbewusst. Und er ließ wissen: „Wir Selbstvermarkter stehen auch unter wirtschaftlichem Druck, auch wir müssen verkaufen“.
Vom Wein und allem, was sich um ihn rankt, sprachen vier Weinhoheiten. Vier Gekrönte an einem Ort. Das kommt selten vor. Beim Auftakt in Geddelsbach warben die Hohenloher Weinkönigin Lilia Schiebe (Ingelfingen) und Weinprinzessin Christine Brück (Schwabbach) sowie Württembergs Weinprinzessinnen Franziska Leitz (Schwabbach) und Larissa Schweiker (Kirchheim/ Neckar) für die Weine im Ländle und in Hohenlohe sowie für die vielfältigen Angebote der Weingüter. Wünsche Einer ihrer Wünsche: Möge es doch keinen Spätfrost mehr geben, damit wieder ein großer Jahrgang heranwachsen kann. „Hohenlohe ist Genießerregion, da darf der Wein nicht fehlen“, sind sie sich einig.
Bürgermeister Thomas Föhl kam gerne, um den Selbstvermarktern „für ihren Mut und ihre Initiativen zu danken“. Wein, Gastronomie und die schöne Landschaft gehörten hier und in Hohenlohe zusammen. Der Präsident des Weinbauverbands Hermann Hohl lobte die Selbstvermarkter, die im Brettachtal die einzigen im Ländle seien, die eine zentrale Eröffnung der Tage der offenen Keller durchführen. Er zollte ihnen Respekt für ihre Arbeit und Leistung. Der Hohenloher Landtagsabgeordnete Arnulf Freiherr von Eyb, zugleich weinbaupolitischer Sprecher, bestätigte den Selbstvermarktern, dass es ihnen nicht an Selbstbewusstsein mangle. Getrennt arbeiten und gemeinsame Aktionen durchführen. Das sei gut so. Der richtige Weg sei auch, dass junge Winzer von Hohenlohe hinaus in die Welt gehen und lernen. Zu Hohenlohe gehöre nicht nur der selbstvermarktende Gedanke, sondern auch der genossenschaftliche.
Vier Weinhoheiten an einem Tisch. Das kommt selten vor. Hier im Keller in Geddelsbach rückten sie nach der Eröffnung mit Winzerin Alexandra Siller und anderen Gästen zusammen. Die zentrale Eröffnung wurde schwungvoll umrahmt vom Popchor Voiceful, unter der Leitung von Manuela Neuffer. In Geddelsbach war noch Bogenschießen möglich und fand eine Greifvogel-Flugschau der Bielriet-Falknerei statt. Greifvögel, die zur Vogel-Linie der Prädikatswein-Etiketten des Müllerschen Weingutes passen. Auch die Bretzfelder Hobby-Künstler stellten hier aus, ebenso in Dimbach und Schwabbach. Kellerführungen, Weinbergrundfahrten und ein Shuttle-Bus wurden angeboten während der weinseligen Tage.
Von Hartmut Müller, Hohenloher Zeitung vom 6.Mai 2014